Gotham – Was war eigentlich vor Batman…

Gotham - Kais Kolumne

Als bekennender Fan von Comic-Adaptionen – sowohl im Film- , als auch im Serienbereich – war es ja quasi Pflicht sich „Gotham“ anzuschauen. Bisher hatte Marvel für mich immer die Nase vorn. Meiner Meinung nach sind die Filme deutlich besser umgesetzt als die DC-Adaptionen. Auch die Serien  finde ich in der Regel besser, was aber generell daran liegt, dass ich das Marvel-Universum interessanter finde, als das Pendant von DC.

Worum geht es in Gotham?

Eine Anmerkung vorne weg: Ich habe bisher nur die ersten drei Staffeln gesehen.
Gotham erzählt quasi die Geschichte der Stadt vor der Zeit von Batman. Bruce Wayne selbst ist noch ein Kind. Der Hauptcharakter ist Detective (später Commissioner) James Gordon. Er bekommt es in der stets düsteren Stadt mit den Bösewichten der Batman-Story zu tun und muss ich stets seinen eigenen Dämonen stellen.

Ich persönlich bin kein Fan von Prequels, egal in welcher Form. ABER diese Serie hat mich absolut überzeugt! Gleich mehrere Faktoren haben mich in den Bann gezogen:

1 Die Charaktere

Es ist besonders spannend zu sehen, woher die Protagonisten der späteren Batman-Story herkommen. Wie sie zu dem geworden sind, wer sie sind. Dabei sind diese nicht plump der Reihe nach Kern der Story, sondern gehören alle zu Geschichte der Stadt und interagieren untereinander. Wir erfahren wie Ed Nygma zum Riddler wird, wie der Pinguin zum Boss der Unterwelt geworden ist, wie die Beziehung zwischen Bruce Wayne und Selena Kyle (spätere Cat Woman) entstanden ist und vieles mehr.

2 Die Stimmung

Batman ist ein Held der Nacht. Daher spielen die Filme vorwiegend in der Dunkelheit. Natürlich wird diese Stimmung in der Serie aufgenommen. Dunkle, gedeckte Töne dominieren, es gibt keine farbenfrohen Szenen und  eher wenige Außenaufnahmen. Wenn, dann spielen diese in der Dämmerung, der Nacht oder im Morgengrauen. Die Sets haben den typischen Steampunk-Style, der durch den Mix aus modernem und dem Flair der 20er Jahre entsteht, welcher die Stadt Gotham auch schon in den Batman Comics prägt.

3 Die Besetzung

Abgesehen von Ben McKenzie (James Gordon)und Jada Pinkett Smith (ein sehr gut gespielte „Fish“ Mooney) kannte ich keinen der Darsteller im Vorfeld. Zum aktuellen Stand muss ich aber sagen, dass diese mit hoher Sorgfalt ausgewählt worden sind. Vorne weg Cory Michael Smith (Riddler/ Ed Nygma) und Robin Lord Taylor (Pinguin). Sie geben diesen Bösewichten das Böse, was durch die Comic-Verfilmungen von Tim Burton doch eher ins Lächerliche gezogen wird.

4 Der neue Ansatz

Hier finde ich besonders die neue Darstellung des Butlers Alfred besonders interessant. Aus dem gebrechlichen alten Mann wird in Gotham ein Ex-Elitesoldat mit reichlich Kampferfahrung. Das rettet den jungen Wayne nicht nur das Leben an der ein oder anderen Stelle, sondern erklärt dessen späteren Talente. In dem Handlungsstrang wird er nämlich von Alfred trainiert. Zudem ist der Blick auf James Gordon ein idealer Ansatz, um der Entstehung des Mythos „Gangstertown Gotham“ eine Dreh- und Wendepunkt zu geben.

In Gotham wird das kitschige aus der Batman-Story in den Hintergrund gestellt und der Fokus auf die (halbwegs) realistischen Abgründe der Stadt und dessen Bewohner gestellt. Die Mischung aus Krimi- Comic- und Dark Noir a la Sin City versetzt den Zuschauer in die passende Stimmung.

Final lässt sich sagen, dass Gotham sicherlich eher für Fans der Batman-Reihe geeignet ist, aber durchaus ohne dieses Hintergrundwissen auch von Nicht-Fans geschaut werden kann. Ich kann die Serie uneingeschränkt empfehlen!

Gotham (Serie Netflix/ Pro7)

8.3

Story

9.0/10

Spannung

8.0/10

Meine Wertung

8.0/10

Positiv

  • Tolle Darsteller
  • Neue Ansätze
  • Perfekt inszenierte Stimmung