Das war niederschmetternd. 1994 habe ich statt eines fest eingeplanten Mountainbikes ein mieses Super-Nintendo Spiel bekommen – diese manifestierte Enttäuschung wurde gestern abgelöst. Nach einer kurzen Trauerphase wischte ich mir die Tränen vom Gesicht und besinnte mich auf meine journalistischen Pflichten
Das Interview
Ich ging also auf die Straße, um die 20 Millionen Mitglieder des DFB-Vorstands und einige der 60 Millionen Bundestrainer zu befragen.
KK: „Herr Bundestrainer, das war ja ein Satz mit X. Woran hat’s gelegen“
Bundestrainer Heinz Kaschinski: „Dat war der Özil schuld! Ich hab‘ dem ‚jesacht dat der Leistung bringen muss, und wat macht der? Spielt als hätt‘ der ne Fehlpass-Flatrate bei Vodafone ‚jebucht!“
Bundestrainer Kalle Dosenbier ergänzt: „Et gibt kein Bier in dem Wort Team“
KK: „Bundestrainerin Uschi Fuppes, viele sehen die Schwächen ja in der Chancenverwertung. Denken Sie im Nachhinein, dass Sie die richtige Wechselstrategie gewählt haben?“
Fuppes: „Der Gomez, der geleckte Teilzeit-Tarzan, war ne Null-Nummer! Wenn ich im 16er ne Bombe auf’e Stirn gesetzt krich, dann versenk ich dat Ding und mach dem Torwart nich so’n Geschenk! Warum hatta nicht direkt ne Schleife drum gemacht?“
KK: „Wenn wir die Zeit zurück drehen könnten – was würden Sie personell verändern?“
Kaschinksi: „Özil zwangsausweisen und den Klose wieder fit spritzen!“
Fuppes: „Brandt über de vollen 90 Minuten – der is‘ jung und hat Feuer im Arsch“
Dosenbier: „Freibier in’e Kabine!“
Bommels: „Brandts Milchfresse gehört uffe Zwiebackpackung aber nicht ins Mittelfeld! Sané wäre der Heilsbringer ‚jewesen!“
KK: „Die Rücktrittsrufe hallen durch das Land. Ziehen Sie eigene Konsequenzen?“
Bundestrainer Egon Bommels: „Ich mach‘ jetzt ersma Urlaub inn’e Türkei und danach bewerb‘ ich mich als Nationalcoach auf den Seychellen. Da gibbet wenigsten Kokosmilch und kein MÜLLER.“

Bundestrainer Kalle Dosenbier ist sichtlich wütend über das Ergebnis
Natürlich ist das so nicht passiert. Und natürlich ist die Enttäuschung riesig. Aber wenn ich mir den Spott und die Verachtung in den sozialen Netzwerken anschaue, dann rollen sich mir die Fußnägel hoch. Wer scheiße spielt wird mit Scheiße beworfen, aber viele der selbsternannten Bundestrainer und Fußballexperten sind komplett drüber. Ich für meinen Teil werde jetzt mal locker durch die Hose atmen, mich darauf ausruhen das wir trotzdem Weltspitze sind und mich auf die kommende EM und WM freuen. Auf ein Neues.
Aber ein Gutes hat das Ganze
Für ein paar Tage verstummen Hass, Hetzpostings und politische Meinungsmache. Die Deutschen sind wieder einer Meinung. Fußball verbindet – in guten und in schlechten Zeiten. DAFÜR ein ehrlich gemeintes Hoch auf „Die Mannschaft“.